Rollenspiel in der offenen Welt - Schattenklingen

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Rollenspiel in der offenen Welt

Rollenspiel > Einführung

Besuch im Freibad

Anregungen und Hinweise, um mitten in der weiten Welt nicht allein dazustehen, oder gesittet in Großgruppen die Gegend unsicher zu machen :)

Als erstes ein paar Kleinigkeiten zur Vorbereitung :

In der offenen Welt ist eine Sache fast genauso wichtig wie die Chatsprechblasen, die jeder aktiviert haben sollte, und das ist: Unter Optionen – Soziale Kontakte – unbeabsichtigte Emotes aktivieren – den Haken, der standartmäßig gesetzt ist,  unbedingt entfernen!  

Warum?

Sehr einfach…weil unbeabsichtigte Emotes die allererste von vielen Optionen sind, Rollenspiel zu stören.  

Eine Gruppe betrauert den Tod eines Kameraden – der richtige Zeitpunkt, alle zum Jubeln zu bringen! Oder Tanzen! Oder noch besser, beides!

Eine Bäckerin trägt einen Kuchen für ein Fest heran – einmal niederknien bitte! Und niesen! Und eine Tomate!

Auf einer Bühne wird synchron zur Musik getanzt – jetzt muss sich plötzlich die Hälfte vor schwarzem Nebel ducken, weil ich das grade so wahnsinnig witzig finde!

Mir doch egal, dass damit die Vorführung erst mal komplett neu aufgestellt werden muss, das war lustig!

Rollenspieler aller Sprachen haben einen harten Kampf gefochten für die Option, bei solchem Mist nur noch *immun* über dem Kopf aufleuchten zu lassen, zumal es niemals ( 8 Jahre Erfahrung und so), wirklich niemals bei einmal bleibt, wenn es denn Erfolg hatte.

Als nächste Vorbereitungsmaßnahme ist es sinnvoll, den Schlachtzugchat ( /szc ) im Chatfenster (über „Filter“) zu aktivieren, und in einer auffälligen Farbe zu kennzeichnen. Das geht unter Optionen – Chat – Schlachtzug. Am besten man nimmt Pink, weil das die beste Farbe überhaupt ist. Ehm.

Das stellt sicher, dass man sich auch in einer großen Gruppe ohne TS gegenseitig mit wichtigen OOC-Informationen versorgen kann – oder man weicht in Notfällen (wie z.B. im Pony in Bree) ganz auf den Schlachtzugchat aus, um andere Rollenspieler nicht zu stören, oder auch, um selbst überhaupt noch mitbekommen zu können, was eigentlich zu unserem Rollenspiel gehört und was nicht.

Nach diesen nicht sehr umfangreichen Vorbereitungen ist allerdings charaktertechnisch ein gewisses Umdenken erforderlich.

Alle bisherigen Taten, Quests, ja teilweise sogar die eigeneSippengeschichte, müssen wir erst einmal hinter uns lassen, als wäre es nie (oder noch nicht, oder vor sehr langer Zeit, oder in einem anderen Land) passiert. Alles welt-  oder stadtbewegende muss vorerst aus der Charaktergeschichte gestrichen werden. (nur gedanklich ^^)

Das Problem, das damit umgangen werden soll, ist einfach: Auf dem Server ist die eigene, persönliche Geschichte nicht bekannt genug, um als allgemeingültig betrachtet zu werden.

Wo wir als Schattenklingen den Bürgermeister von Bree als korruptes Schwein kennen (wer nicht weiß warum: Prinz von Bree lesen!), spielt eine andere Sippe das vielleicht vollkommen anders, und Gustav Zartlärche ist der Anstand in Person. Wer weiß?

Das ist auch einer der Gründe, warum ich der Meinung bin, als Großgruppe sollte man einen Hotspot, also einen Ort, an dem immer etwas los ist, nicht dauerhaft mit einem Plot belegen. Das verändert die wahrgenommene Umwelt mitunter so sehr, dass man als Neuling kaum noch hinein findet. Darüber hinaus hat man als Gruppe ohnehin die viel einfachere Möglichkeit, dort zu spielen wo es gerade hinpasst, ohne erst umständlich nach Mitspielern Ausschau zu halten. Auf Ausnahmen dazu werde ich in Teil 4 noch eingehen ;)

In einer Unterhaltung im Pony zu behaupten, *das ist aber so, und nicht anders, weil wir haben das so in der Sippengeschichte stehen*, klingt hoffentlich schon blödsinnig genug, so dass ich das nicht weiter ausführen muss ^^. Der gleiche Faktor trifft dabei natürlich auch auf Wachtmeister Heidestroh, Haldir, Willi Weißfuß oder wen-auch-immer-über-den-wir-nicht-so-viel-wissen zu.

Noch simpler ist das natürlich bei Quests und Raids…Wenn der Balrog einmal liegt, dann liegt er. Er wird nicht plötzlich wieder aufstehen, nur weil einem der Krieger noch das letzte Rüstungsteil fehlt – tot ist tot.

Einem Ork kann man nur einmal den Kopf abschlagen, Warge haben nur vier Pfoten, und so oft wie diverse Leuchtfeuer schon angezündet wurden, müsste eigentlich inzwischen die Quest *sammle Brennholz für den nächsten* dabei stehen.

Wie unpassend es wäre, mit den bereits erschlagenen ca  5.000 Dunländern, die man nach Quests und BdT aufgetürmt hat, anzugeben, zeigt sich sehr schön daran, wie Nona in Rohan die „Kritiker“ damit verstummen lässt, sie selbst habe – lasst mich net lügen – über  24 Dunländer getötet.

Wow.

24.

Nichtzu fassen.

Aber, etwas realistisch gesehen, ist das eben eine sehr hohe Zahl, an der man sich eher orientieren kann, als an den Auflistungen im Buch der Taten.

Zusammenfassen kann man sagen, in der freien Welt gilt: Weniger ist mehr – besonders am Anfang. Etwas vage zu bleiben und sich langsam vorzutasten ist der einfachere Weg ins Rp da draußen, als gleich zu Beginn als Lügner und Angeber angesehen zuwerden.

So!

Nun steht unser fertiger Charakter also mitten in der Welt, wie etwa in Bree, und möchte mit dem Rp anfangen…Nur leider ist, abgesehen von ein paar NPCs und einem afk-Musiker und/oder einer Gruppe von Bäumen niemand da.

Was nun?

Zufrüheren Zeiten hätte ich geschrieben, Geh ins Pony, da ist immer jemand, den man anspielen kann.

Es hat sich allerdings in den letzten Wochen herausgestellt, dass dort kaum noch jemand spielt, und schon mal gar nicht unter der Woche. Das wie und warum soll uns dabei einmal nicht interessieren…

Einen RP-Hotspot neu zu erstellen ist eine Menge Arbeit, und wäre für einen Neuanfänger schlicht zu viel verlangt - wir brauchen Alternativen zu Bree!

Ganz wunderbar eignen sich erstmal die ständig wiederkehrenden Feste zu den Jahreszeiten.

Man kommt sofort und problemlos hin, überall wuseln Leute, und wenn nicht gerade ein Bug unterwegs ist, ist die Gegend auch für kleine Charaktere (mit niedrigem Level, nicht Körpergröße ^^) reichlich ungefährlich.

Zwischen all diesen Festbesuchern wird man garantiert eine Menge Chars mit weißem Namenszug sehen – das lässt sich durch /rs ein und/ rs aus   *tada*  an- und abschalten, wobei RS für RollenSpiel steht.

Vergesst die Spieler, die das anhaben. Bei den meisten ist es reine Deko ;)

Wenn man als Rollenspieler von anderen als solcher erkannt werden möchte, ist die beste Methode, ins Gehen umzuschalten. Mit welcher Taste das klappt, findet man irgendwo in Optionen –Tastaturbelegung – oder etwas in der Art. Ich habe es irgendwann umgelegt auf eine andere Taste und weiß nicht mehr, wie es ursprünglich war (sry).

Wenn man einmal angefangen hat, durch den Ort zu spazieren (das gilt für alle Orte, nicht nur die Festwiesen oder Winterheim), muss man nur noch die Augen aufhalten nach Spielern, die das genauso machen – und dann diese Person mit einem Emote anspielen. Nützlich dafür ist zum Beispiel:  

/schauen
/winken
/gruß                                                               
(diese Emotes sind vorgefertigt, und brauchen kein /e davor)

/e stolpert unbeholfen auf ;ziel zu.      
(dafür muss die angespielte Person ins Ziel genommen werden)

woraufhin man dann auch über /sagen das direkte Ansprechen starten kann.

Es bieten sich Sätze an wie:
/sagen Grüße! Kann man sich dazu gesellen?
/sagen Endlich Zahltag! Der nächste geht auf mich!
/sagen Macht Euch davon, Ihr zwei! Ihr steht mir im Weg! Warum habt ihr die gleichen Sachen an?

Wenn nicht sofort eine Reaktion folgt, sollte man auf keinen Fall aufgeben! Vielleicht war die Reichweite nicht groß genug, der Spieler hat es überlesen,oder der bekannte Sagen-Bug ist wieder einmal aufgetreten. Man erkennt ihn, wenn im sagen plötzlich nichts mehr weiter geschrieben steht, obwohl etwas Neues geschrieben sein sollte – behoben wird er, indem man einmal durch alle betroffenen Charaktere hindurch geht.

Sinnigerweise sollte man darauf kurz per /flüstern oder über sonstige Kanäle hinweisen, nicht nur, damit die anderen einen nicht für deppert halten, sondern auch, damit die fehlenden Sätze noch einmal gepostet werden, und man nichts verpasst.

Ist man erst über das gegenseitige Vorstellen hinaus, steht der neu geformten Rollenspiel-Gruppe sozusagen die ganze Welt offen.

Ist dein Charakter ein begeisterter Biertrinker, der gerade seinen Seelenverwandten gefunden hat? Ein gemeinsamer Ausflug zu Thorins Hallen bietet in jedem Dorf die Möglichkeit, die hiesige Taverne aufzusuchen, und das Angebot durchzuprobieren.

Du hast eben das Schmiedehandwerk gelernt? Dann bring es jemandem bei! Dein Charakter interessiert sich für seltene Pflanzen/Tiere/Steine? Geht sie zusammen suchen, aber Vorsicht vor wilden Tieren!

Ihr habt verschiedene Ansichten zu den Südländern, die das Land zur Zeit überschwemmen? Brecht eine Diskussion vom Zaun, vielleicht eine Prügelei…^^

Auf diese Weise können sich nicht nur die Charaktere „besser kennenlernen“, es entwickelt sich ganz von allein eine Geschichte, die sich an allen Enden ausdehnen und weiterspinnen lässt.

Obwohl es im Rollenspiel etwa doppelt so viele Ansichten gibt wie Rollenspieler, merkt man meist recht schnell, ob der Gegenüber irgendwie dazu passt, oder eben nicht. Nach einiger Zeit (erfahrungsgemäß ein paar Wochen), die man zusammen gespielt hat, entwickeln sich, wenn man nicht aktiv dagegen arbeitet, eine sippenähnliche Dynamik, die uns zu Teil 2 des Guides zurück führt.

Das leichte, filigrane und bisweilen reichlich oberflächliche Welt-Rp bietet auf lange Sicht nur mit einigem Aufwand  genug Abwechslung und Inhalte, und jede eigene Geschichte verändert zu viel in der Spielwelt, um weiterhin genau so leicht und oberflächlich zu spielen wie zu Beginn.

Das Wichtigste beim Rollenspiel in der offenen Welt ist die Höflichkeit – nicht die des Chars, aber die des Spielers.

Wir müssen im Auge behalten, dass jederSchattenklingen-Charakter mit dem Sippentag unter dem Namen herumläuft, und schlechtes Benehmen wirft immer auch ein schlechtes Licht auf die ganze Sippe. Ich habe in diesem Zusammenhang ja bereits ein, zwei Mal die „lustigen“ Zwangsemotes erwähnt… ;)

Eine Spielervita, in der die höchsten eigenen Krits aufgelistet sind, ist ebenfalls eher unvorteilhaft. Wer nichts anderes schreiben möchte, umgeht das Problem geschickt durch einen Haken bei *anonym*. Es lohnt sich aber meist, die Vita der anderen zu lesen, ehe man so richtig anfängt zu schreiben.

Tiere und Begleiter in Gebäuden sind zwar nicht generell ein NoGo – man kann da sehr hübsche Situationen draus machen – aber etwas Augenmaß und GMV (GesunderMenschenVerstand) sollte schon dabei sein.

Ein ausgewachsener Bär im Pony?
Ein Eidbrecher-Geist auf dem Marktplatz?
Ein Geister-Säbelzahn beim Sommerfest?
WTF?

Ganz zu schweigen von lebenden kleinen Bäumen, riesigen Monstermäusen die den Boden zerstören, oder anderem Blödsinn, der den durchschnittlichen Bauern zu Fackel und Mistgabel greifen lässt (aber vom Spiel trotzdem angeboten wird).

Sippenintern mag das lustig sein, in „freier Wildbahn“ ist es nicht erklärbar und wird die meisten Rollenspieler nur irritieren. Ich schreibe irritieren, um stärkere Worte zu vermeiden ;)

Ebenfalls unüblich ist es, zu jeder Tages- und Nachtzeit bis an die Zähne bewaffnet zu bleiben. Schwert und Schild in Minas Tirith griffbereit bei sich zu tragen ist sicher sinnvoll – die Stadt wird dankbar sein für jeden, der das kann.

Bei Festlichkeiten im inneren Caras Galadhon, oder auch im heimeligen Haus von Elrond  ist es allerdings nicht nur schwer unhöflich, sondern mit ziemlicher Sicherheit auch gar nicht erwünscht, zumindest bei Fremdvölkern, wenn nicht sogar bei Allen.  

Anzunehmen, es könnten nun jeden Augenblick mordlustige Bilwisse oder Orks einfallen…sagen wir mal so. Wenn es Galadriel oder Elrond nicht möglich war, sie aufzuhalten, dann sollte ein Durchschnittscharakter wie wir es zwangsläufig sind, besser die Beine in die Hand nehmen. Ehrlich.

Das neue Zierwerks-System soll es inzwischen ja auch möglich machen, Waffen einfach auszublenden. Vielleicht klappt das ja irgendwann auch richtig ^^

In diversen Foren ausgeschriebene Feste und Märkte der Spielerschaft sind der allerbeste Ort, um Rp-Kontakte zuknüpfen, falls man wirklich noch niemanden kennt. Wenn man also nicht ganz allein anfangen möchte (und schon in der besten Sippe des Servers ist, womit der Eintritt in eine reine Rollenspieler-Sippe flachfällt ;), muss man einfach nur Augen und Ohren offenhalten, nicht aufgeben, und zur Not auch selbst einmal die Suchkanäle des Spiels bemühen. Die sind nämlich nicht nur für Instanzen und Gequatsche da – man darf auch für Rp suchen :-)



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